Haushalt und Finanzen der Gemeinde Oberhaching 2023

Der Haushaltsplan 2023 wurde am 7. März 2023 vom Gemeinderat als Haushaltssatzung verabschiedet.
In der Haushaltssatzung werden auch die Hebesätze der Grund- und Gewerbesteuer für das Haushaltsjahr festgelegt. Diese betragen:

Gewerbesteuerhebesatz 250 v. H
Grundsteuerhebesatz A + B 300 v. H.

Nach der Finanzplanung sollen sich diese Hebesätze in den kommenden Jahren nicht ändern.
 
Der kommunale Haushaltsplan besteht aus zwei Teilen, dem Verwaltungs- und dem Vermögenshaushalt.
 
Der Verwaltungshaushalt bildet den laufenden Betrieb ab, wie die Personalkosten, Bewirtschaftungs- und Unterhaltsaufwendungen, laufende Zuschüsse, alle Steuer- und Gebühreneinnahmen und die Steuerausgaben. Im Jahr 2023 beträgt das Volumen des Verwaltungshaushalts 61.863.400 €. Ein wichtiger Indikator ist das anvisierte Ergebnis des Verwaltungshaushaltes. Im Jahr 2023 wird ein Überschuss von 3.104.500 € erwartet. Dieser Überschuss wird für Investitionen an den Vermögenshaushalt weitergeleitet.
Der Vermögenshaushalt bildet die Investitionen der Gemeinde ab, wie Hochbaumaßnahmen, Straßenbaumaßnahmen, Investitionszuschüsse, Grunderwerb sowie die Tilgungsleistungen. Dafür sind im Jahr 2023 insgesamt 31.083.000 € vorgesehen.

Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Einnahmepositionen im Verwaltungshaushalt. Die Übersicht über die Einnahmeseite zeigt, dass die Steuereinnahmen die größte Position ausmachen. Sie verteilen sich wie folgt:

Einnahmen_im_Verwaltungshaushalt_in_Mio._Euro

Die Steuereinnahmen setzen sich wie folgt zusammen:

Steuereinnahmen

Die obenstehende Grafik zeigt, wie wichtig die Gewerbesteuer für den gemeindlichen Haushalt ist. Es lohnt sich einen genaueren Blick darauf zu werfen. Die nachfolgende Grafik zeigt die Ergebnisse (blau) und die Erwartungen der Gewerbesteuereinnahmen (rot) in den jeweiligen Jahren.

Ergebnisse_und_die_Erwartungen_der_Gewerbesteuereinnahmen

Von den gemeindlichen Steuereinnahmen fließt ein erheblicher Teil an den Landkreis (Kreisumlage) und an den Staat (Gewerbesteuerumlage). Dies ist oft nicht bekannt bzw. wird unterschätzt. Die nachfolgende Grafik zeigt was der Gemeinde von den Steuereinnahmen übrig bleibt, das sogenannte „Netto-Steueraufkommen“:

Netto-Steueraufkommen

 Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt stellen sich folgendermaßen dar:

Ausgaben im Verwaltungshaushalt

Die nachfolgende Aufstellung gibt Auskunft darüber, welche Einrichtungen im laufenden Betrieb über die zu erzielenden Einnahmen hinaus (z. B. Gebühren) besonders bezuschusst werden (ohne Investitionen):

Einrichtungen im laufenden Betrieb

Den Finanzspielraum (grau hinterlegt) für die Gemeinde soll nachfolgende Grafik deutlich machen.

Entwicklung_wichtiger_Steuereinnahmen_und_Kreisumlage

Wie bereits eingangs erwähnt, ist der Überschuss des Verwaltungshaushaltes ein wichtiger Indikator für die Leistungsfähigkeit einer Gemeinde. Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung auch für die zurückliegenden Jahre.

Zufuehrung_an_Vermoegenshaushalt

Die Grafik zeigt auf, dass das Ergebnis in der Regel immer über dem Planansatz lag. Mit dem Haushaltsplan wird auch der Finanzplan der kommenden drei Jahre beschlossen, er wird auch Investitionsplan genannt. Die nachfolgende Grafik zeigt die Bereiche/Projekte, in welche die Gemeinde in diesem und in den nächsten Jahren investieren will.

Investitionen 2023
Es sind Investitionen im Umfang von rund 22,01 Millionen Euro (ohne Tilgungsleistungen) vorgesehen.

Investitionen_im_Vermoegenshaushalt

Der Großteil der Investitionen fließt in den Straßenbau (rd. 4,5 Millionen Euro), weitere Mietwohnungen für Einheimische (Planungskosten) rd. 1,0 Mio. Euro, Rohrleitungsinvestitionen des gemeindlichen Wasserwerks (rd. 2,9 Millionen Euro) sowie eine Kapitaleinlage an die Gemeindewerke Oberhaching GmbH in Höhe von rd. 2,8 Millionen Euro zum weiteren Ausbau des geothermisch gespeisten Nahwärmenetzes und der Energiezentrale. Für den allgemeinen Grunderwerb sind rd. 6,1 Millionen Euro vorgesehen.
 
In den Finanzplanungsjahren 2024-2026 hat der Gemeinderat folgende Schwerpunkte gesetzt:

Investitionsschwerpunkte_2024-2026

Zur Kostendeckung der geplanten Investitionen müssen in den Jahren 2024 und 2025 voraussichtlich auch Kredite aufgenommen werden.

Zusammenfassung und Übersicht über die Finanzplanungsjahre

Stand der Rücklage
Der Stand der Rücklage zum 31.12.2022 hat rund 6,50 Mio. € betragen. Im Jahr 2023 ist eine Rücklagenentnahme von 5.273.400 Euro geplant, sodass zum Ende des Haushaltsjahres 2023 eine Rücklage von rund 1,23 Mio. Euro verbleibt.

Stand der Schulden
Der Schuldenstand der Gemeinde beträgt zu Beginn des Haushaltsjahres 2023 rund 55,98 Mio. Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 4.113 Euro bei 13.608 EW am 31.12.2022 entspricht. Der Landesdurchschnitt liegt bei Gemeinden unserer Größenklasse am 31.12.2021 bei 718 Euro je Einwohner.
Im Jahr 2023 ist zur Finanzierung der Investitionen keine Kreditaufnahme erforderlich. Die regulären laufenden Tilgungsleistungen betragen 3.068.300 Euro. Darüber hinaus ist geplant, im Rahmen einer notwendigen Umschuldung, eine Sondertilgung von 3.000.000 Euro zu leisten. Insgesamt betragen damit die Tilgungsleistungen 6.068.300 Euro und verringern den Schuldenstand auf rund 49,92 Mio. Euro zum Ende des Jahres 2023. Dies würde einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 3.668 Euro entsprechen.

Wofür wurden die Schulden aufgenommen? Hier die Antwort:

Schuldenübersicht

Seit 2009 wurden insgesamt rund 143 Millionen Euro in die Kinderbetreuung, die Schulen, die Geothermie/Energiewende und den Grunderwerb investiert. Nimmt man die weiteren größeren Investitionen für den Straßenbau und das Wasserwerk hinzu, haben die Investitionen im dargestellten Zeitraum insgesamt rund 177 Millionen Euro betragen. Damit hat die Gemeinde über zwei Drittel selbst erwirtschaftet, knapp ein Drittel wurde über Kredite finanziert.