Haushalt und Finanzen der Gemeinde Oberhaching 2024

Der Haushaltsplan 2024 wurde am 5. März 2024 vom Gemeinderat als Haushaltssatzung verabschiedet.
In der Haushaltssatzung werden auch die Hebesätze der Grund- und Gewerbesteuer für das Haushaltsjahr festgelegt. Diese betragen (unverändert):

Gewerbesteuerhebesatz 250 v. H
Grundsteuerhebesatz A + B 300 v. H.

Nach der Finanzplanung sollen sich diese Hebesätze in den kommenden Jahren nicht ändern.
 
Der kommunale Haushaltsplan besteht aus zwei Teilen, dem Verwaltungs- und dem Vermögenshaushalt.
 
Der Verwaltungshaushalt bildet den laufenden Betrieb ab, wie die Personalkosten, Bewirtschaftungs- und Unterhaltsaufwendungen, laufende Zuschüsse, alle Steuer- und Gebühreneinnahmen und die Steuerausgaben. Im Jahr 2024 beträgt das Volumen des Verwaltungshaushalts 68.418.700 €. Ein wichtiger Indikator ist das anvisierte Ergebnis des Verwaltungshaushaltes. Im Jahr 2024 wird ein Überschuss von 3.282.600 € erwartet. Dieser Überschuss wird für Investitionen an den Vermögenshaushalt weitergeleitet.
Der Vermögenshaushalt bildet die Investitionen der Gemeinde ab, wie Hochbaumaßnahmen, Straßenbaumaßnahmen, Investitionszuschüsse, Grunderwerb sowie die Tilgungsleistungen. Dafür sind im Jahr 2024 insgesamt 29.448.900 € vorgesehen.

Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Einnahmepositionen im Verwaltungshaushalt. Die Übersicht über die Einnahmeseite zeigt, dass die Steuereinnahmen die größte Position ausmachen. Sie verteilen sich wie folgt:

Einnahmen im Verwaltungshaushalt in Mio. Euro

Die Steuereinnahmen setzen sich wie folgt zusammen:

Steuereinnahmen

Die obenstehende Grafik zeigt, wie wichtig die Gewerbesteuer für den gemeindlichen Haushalt ist. Es lohnt sich einen genaueren Blick darauf zu werfen. Die nachfolgende Grafik zeigt die Ergebnisse (blau) und die Erwartungen der Gewerbesteuereinnahmen (rot) in den jeweiligen Jahren.

Gewerbesteuer in Mio. Euro

Von den gemeindlichen Steuereinnahmen fließt ein erheblicher Teil an den Landkreis (Kreisumlage) und an den Staat (Gewerbesteuerumlage). Dies ist oft nicht bekannt bzw. wird unterschätzt. Die nachfolgende Grafik zeigt was der Gemeinde von den Steuereinnahmen übrig bleibt, das sogenannte „Netto-Steueraufkommen“:

Netto-Steueraufkommen

 Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt stellen sich folgendermaßen dar:

Ausgaben im Verwaltungshaushalt nach Aufgaben

Die nachfolgende Aufstellung gibt Auskunft darüber, welche Einrichtungen im laufenden Betrieb über die zu erzielenden Einnahmen hinaus (z. B. Gebühren) besonders bezuschusst werden (ohne Investitionen):

Aufstellung erzielende Einnahmen

Den Finanzspielraum (grau hinterlegt) für die Gemeinde soll nachfolgende Grafik deutlich machen.

Entwicklung wichtiger Steuereinnahmen und Kreisumlage

Wie bereits eingangs erwähnt, ist der Überschuss des Verwaltungshaushaltes ein wichtiger Indikator für die Leistungsfähigkeit einer Gemeinde. Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung auch für die zurückliegenden Jahre.

Zuführung an Vermögenshaushalt

Die Grafik zeigt auf, dass das Ergebnis in der Regel immer über dem Planansatz lag. Mit dem Haushaltsplan wird auch der Finanzplan der kommenden drei Jahre beschlossen, er wird auch Investitionsplan genannt. Die nachfolgende Grafik zeigt die Bereiche/Projekte, in welche die Gemeinde in diesem und in den nächsten Jahren investieren will.

Investitionen 2024
Es sind Investitionen im Umfang von rund 28,7 Millionen Euro (ohne Tilgungsleistungen) vorgesehen.
Investitionen im Vermögenshaushalt

Der Großteil der Investitionen fließt in den Straßenbau (rd. 3,05 Millionen Euro), weitere Mietwohnungen für Einheimische (Planungskosten) rd. 1,3 Mio. Euro, Rohrleitungsinvestitionen des gemeindlichen Wasserwerks (rd. 2,3 Millionen Euro) sowie eine Kapitaleinlage an die Gemeindewerke Oberhaching GmbH in Höhe von rd. 4,3 Millionen Euro zum weiteren Ausbau des geothermisch gespeisten Nahwärmenetzes und der Energiezentrale. Für den allgemeinen Grunderwerb sind rd. 5,1 Millionen Euro vorgesehen.
 
In den Finanzplanungsjahren 2025 - 2027 hat der Gemeinderat folgende Schwerpunkte gesetzt:

Investitionsschwerpunkte 2025-2027

Zur Kostendeckung der geplanten Investitionen müssen in den Jahren 2025 bis 2027 voraussichtlich auch Kredite aufgenommen werden.

Kostendeckung der geplanten Investitionen

Stand der Rücklage
Der Stand der Rücklage zum 31.12.2023 hat rund 4,91 Mio. € betragen. Im Jahr 2024 ist eine Rücklagenentnahme von 4.200.000 Euro geplant, sodass zum Ende des Haushaltsjahres 2024 eine Rücklage von rund 0,79 Mio. Euro verbleibt.

Stand der Schulden
Der Schuldenstand der Gemeinde beträgt zu Beginn des Haushaltsjahres 2024 rund 46,99 Mio. Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 3.378 Euro bei 13.909 EW am 31.12.2022 entspricht. Der Landesdurchschnitt liegt bei Gemeinden unserer Größenklasse am 31.12.2021 bei 718 Euro je Einwohner.
Im Jahr 2024 ist zur Finanzierung der Investitionen eine Kreditaufnahme in Höhe von 8.137.200 € erforderlich. Die regulären laufenden Tilgungsleistungen betragen 2.994.900 €. Durch die genannten Zu- und Abgänge erhöht sich der Schuldenstand auf rund 52,13 Mio. € zum Ende des Jahres 2024. Dies würde einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 3.747 € entsprechen.

Wofür wurden die Schulden aufgenommen? Hier die Antwort:

Schuldenaufnahme

Seit 2009 wurden insgesamt rund 152 Millionen Euro in die Kinderbetreuung, die Schulen, die Geothermie/Energiewende und den Grunderwerb investiert. Nimmt man die weiteren größeren Investitionen für den Straßenbau und das Wasserwerk hinzu, haben die Investitionen im dargestellten Zeitraum insgesamt rund 183 Millionen Euro betragen. Damit hat die Gemeinde über zwei Drittel selbst erwirtschaftet, knapp ein Drittel wurde über Kredite finanziert.