Standortentscheidung: Areal westlich des Bahnhofs Deisenhofen

Der Gemeinderat hat sich am 28. Juli 2020 einstimmig für das Areal westlich des Deisenhofener Bahnhofs als Standort für den Schulcampus aus Realschule und Fachoberschule ausgesprochen.

Luftbild des Schulcampusareal von der Grundschule Deisenhofen in Richtung Bahnhof Deisenhofen

In der Sitzung am 04.02.2020 hat der Gemeinderat Planungsleitlinien beschlossen, die für die Planungsabstimmung mit dem Landkreis München für den Schulcampus zu berücksichtigen sind. In Punkt 1 der vom Gemeinderat beschlossenen Leitlinien ist festgelegt, dass im Rahmen der Bauleitplanung zusätzlich zu dem Standort westlich Bahnhof Deisenhofen Standortalternativen, ggfs. auch eine Trennung des Campus in Realschule und Fachoberschule, geprüft werden sollen. Aus der Bürgerschaft wurden weitere Standorte für den Schulbau vorgeschlagen, nämlich für die Fachoberschule eine Fläche im Gewerbegebiet sowie am S-Bahnhalt Furth.

Im Hinblick auf die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans wurde der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV München) mit einer vergleichenden Standortuntersuchung beauftragt.

Die im Gemeinderat präsentierte Standortuntersuchung des PV München beurteilt den Standort westlich des Bahnhofs Deisenhofen als am besten für einen Schulstandort geeignet. Darüber hinaus können nur dort beide Schulen als Campus sinnvoll realisiert werden. Die Gründe hierfür zusammengefasst sind:
  • Hervorragende Erreichbarkeit, insbesondere durch den ÖPNV,
  • Städtebauliche Integration,
  • Belebung der Ortsmitte,
  • Hohe Synergieeffekte für Musikschule, Volkshochschule und Veranstaltungen,
  • Bestehende gute äußere Erschließung,
  • Ausreichende Flächengröße,
  • Verfügbarkeit der Fläche, da komplett in gemeindlichem Eigentum,
  • Hohe Wirtschaftlichkeit: Schulcampus spart Fläche (bis zu 20%) und Kosten im mittleren bis hohen einstelligen Millionenbetrag,
  • Günstig hinsichtlich gemeindlicher Steuereinahmen: Der Einnahmeverzicht bei einer Wohnnutzung mit (gedeckeltem) Anteil an der Einkommenssteuer fällt im Vergleich zum Einnahmeverzicht aus der Gewerbesteuer verhältnismäßig niedrig aus;
Der mit dem Schulcampus verbundene motorisierte Individualverkehr kann mit der Sanierung der Sauerlacher Straße (Bahndamm) über das vorhandene Straßennetz gut abgebildet werden. Entsprechende Verkehrsuntersuchungen und Bürgerbeteiligungen folgen im Rahmen der weiteren Bauleitplanung.

Der Beschluss des Gemeinderats lautet:
  • Die Realschule und die Fachoberschule sollen aufgrund der Flächen-und Kosteneffizienz sowie einer Vielzahl von Synergieeffekten als Campus geplant und realisiert werden.
  • In der Gesamtbetrachtung ist aus den in der vorliegenden Drucksache und der Standortuntersuchung des PV München genannten Gründen das Areal westlich des Bahnhofs Deisenhofen als Standort für einen solchen Schulcampus am besten geeignet.
  • Der Flächennutzungsplan ist mit dem Ziel zu ändern, die für einen Schulcampus mit Realschule, Fachoberschule und Mehrfachhalle sowie zugehörigen Sport-und Freiflächen erforderliche Gemeinbedarfsfläche westlich des Bahnhofs Deisenhofen darzustellen.
  • Bei der Flächennutzungsplanänderung sind die am 4. Februar 2020 vom Gemeinderat beschlossenen Planungsleitlinien zu berücksichtigen.
  • Im Rahmen des Änderungsverfahrens des Flächennutzungsplans ist im Herbst 2020 die erste Bürgerbeteiligung durchzuführen.
Ergänzend wurde noch ein Antrag von SPD, FDP und Freie Bürger aufgenommen, wonach die Planung nicht nur den Schulcampus zum Gegenstand haben soll. Ebenso sollen weitere belebende Einrichtungen westlich des Bahnhofs geschaffen und eine ansprechende Anbindung der bestehenden Wohngebiete realisiert werden.

Die oben verlinkte Präsentation basiert auf der ausführlichen Standortuntersuchung des Planungsverbands München (PV München). Hier geht es zu der PV-Standortuntersuchung in der Berichtsform.

Luftbild des Schulcampusareals vom Bahnhof Deisenhofen in Richtung Grundschule Deisenhofen