St. Stephan

Geschichte von St. Stephan

St. Stephan ist die älteste Pfarrei im Hachinger Tal, deren Erstweihe bereits im Jahr 749/50 angenommen wird. Der markanteste Teil des Kirchengebäudes ist der Turm, der in seiner jetzigen Form aus spätromanischer Zeit stammt. Dieser Turm gilt als Wahrzeichen der Gemeinde. Eine erste Erwähnung der Kirche in Oberhaching findet sich in einer Urkunde des Kaisers Heinrich im Jahr 1052. Genauere Daten über einen Kirchenbau
existieren erst aus den Jahren 1725/26. Sie beschreiben eine im barocken Stil erbaute
Kirche, die anstelle der baufälligen Vorgängerkirche errichtet und 1760 geweiht wurde.
Auch dieses Kirchenschiff erwies sich als nicht stabil genug und musste 1843 nochmals
abgetragen werden. 1846 bis 1849 wurde das Gotteshaus im neuromanisch-neugotischen Stil wieder aufgebaut und nach Westen erweitert. Es erhielt drei im neuromanischnazarenischen Stil gehaltene Altäre, die mit Bildern des Münchener Kunstmalers
Hermann Sagstätter versehen waren. In den Jahren 1887 bis 1890 wurde der noch
farb- und stucklose Innenraum in den Grundtönen Rosa und Ocker ausgemalt und mit
Schablonenmalereien geschmückt. 1942 ließ der zuständige Pfarrer Ludwig Huber im Zuge einer Innenrenovierung die Seitenaltäre entfernen und die Malerei durch neue Wand- und Deckenbilder ersetzen.

Drei Glocken fielen den beiden Weltkriegen zum Opfer. Die Weihe einer neuen Glocke
konnte die Gemeinde 1948 feiern – das Zinn war aus den privaten Nachkriegsbeständen
der Gemeindemitglieder gestiftet worden. Nach der Glockenweihe von 1954 war das
alte Geläute wieder komplett. 1958/59 errichtete die Diözese am Kirchplatz einen neuen Pfarrhof und ein Pfarrheim. Diese Gebäude wurden 2011 abgerissen, um einem großzügigen Neubau Platz zu machen. Anfang Februar 2014 wurde das neue Pfarrzentrum Oberhaching feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.

Eine groß angelegte Innenrenovierung der Kirche wurde 1983 begonnen, die u.a. einen
neuen Kirchenboden und die Deckengestaltung des Altarraums umfasste. Barocke Heiligenfiguren (Vitus, Maria unter dem Kreuz, Urban, Silvester, Joseph und Sebastian) erinnern an die barocke Vorgeschichte, spätgotisch ist der hl. Stephanus über dem Tabernakel. Eine dank Spende möglich gewordene neue Bronzeglocke wurde 1985 geweiht, zwei Jahre später folgte eine Außenrestaurierung des Kirchturms. 1990 erhielt die Kirche eine neue Orgel. 1993 wurde der Kirchhof umgestaltet. Im Zuge dessen entstand auf der Südseite ein neuer Aufgang und ein Brunnen mit Motiven aus dem Leben des hl. Stephanus. 1997 feierte die Pfarrgemeinde das 60-jährige Priesterjubiläum des früheren Pfarrers Karl Hobmair, der von 1937 bis 1982 in der Pfarrei wirkte und Ehrenbürger der Gemeinde war.