Kinder, wie die Zeit vergeht! In unserem Rückblick gibt es ab sofort jede Woche Bilder und Fakten aus Oberhachings 1275-jähriger Geschichte.
Wir starten mit dieser Ansicht aus dem Jahr 1962. Man erkennt gut die Bahnlinie, links oben den Bahnhof mit Wasserturm. Viel Grün ist überall noch zwischen den Häusern zu sehen: die Schielewiese an der Bahnhofstraße noch völlig unbebaut, ebenso das Gewerbegebiet. Etwa 5900 Einwohner zählte Oberhaching damals.
Foto: www.luftbild-bertram.de
Wusstet ihr, dass Oberhaching einst ein kleines Eldorado für Skispringer war? Dieses Foto, das etwa 1933 entstand, zeigt die kleine Schanze im Gleißental, nahe des Bahntunnels. Bis zu 15 Meter weit flogen die Burschen dort. Nach dem zweiten Weltkrieg entstand eine größere Schanze bei Kreuzpullach, wo Lokalmatador Johann Stelzer 35 Meter weit sprang.
Foto: Archiv Anneliese Fluhrer
Noch vor ein paar Jahrzehnten wurde in Oberhaching ausgiebig Fasching gefeiert – ob wie hier mit dem damaligen Bürgermeister Aidelsburger in der Kugler Alm oder im Weißbräu. Dort gab es zum Kehraus eine ganz besondere Tradition: Ein Mitglied des Burschenvereins spielte den „Prinz Fasching“. Pünktlich um Mitternacht, zum offiziellen Ende des Faschings, musste er umfallen und wurde in einen Trog gelegt. Dort hinein schütteten die Gäste dann auch die Reste ihrer Getränke. Der Trog wurde unter Geheul der Gäste und in Begleitung eines „Pfarrers“ mit dessen Worten „„Grob’m man ei, … grob’m man ned ei…“ hinaus – und der Fasching mit zu Grabe getragen.
Foto: Archiv Markl
An dieser Stelle, die das Foto aus dem Jahr 1964 zeigt, sieht es heute ganz anders aus. Deshalb ist auch nicht auf den ersten Blick zu erkennen, dass es sich um die Münchner Straße handelt. Auf ihrer östlichen Seite befand sich einst die Gärtnerei Ertl. Heute stehen auf dem Grund etliche Wohnhäuser.
Foto: www.luftbild-bertram.de
Rund 700 Jahre alt soll sie gewesen sein, diese wunderbare Linde, die einst an der Münchner Straße stand, schräg gegenüber vom Friedhof. Bewundert wurde sie von Einheimischen und Ausflüglern gleichermaßen. Doch 1962 musste die Pfarrlinde wegen ihres schlechten Zustand gefällt werden.
Das waren Zeiten, als das Rathaus noch an der Kybergstraße lag. Klein und überschaubar waren die Räume, wie auch hier das Büro des damaligen Kämmerers. Papier statt Digitales hieß es 1966 noch. Ein Jahr später zog die Verwaltung in das neue Rathaus auf dem Kyberg.
Beim Vorbeifahren haben ihn viele vielleicht schon entdeckt: Den prägnanten Turm des Sägewerks Spegel sieht man in Deisenhofen weithin. Bis heute gibt es den Betrieb, wenn auch in etwas kleinerer Form und auch nicht mehr in dieser Alleinlage wie noch 1964.
Foto: www.luftbild-bertram.de
Na, wer errät, wo es in Oberhaching diesen Tengelmann gab? Kleiner Tipp: Heute befindet sich ein Drogeriemarkt an der gleichen Stelle - nämlich in der Bahnhofstraße 1.
Mit gutem Auge kann man sie erkennen - die winkenden Schulkinder vor diesem Gebäude: 16 Jahre lang unterhielt die damals noch selbständige Gemeinde Oberbiberg eine eigene Grundschule. Ab 1969 besuchten die Oberbiberger Kinder dann die Schule in Oberhaching.
Foto: www.luftbild-bertram.de
Die alte Brennerei an der Kybergstraße, hier ein Foto von 1964, war lange das höchste Gebäude Oberhachings. Der Schornstein übertraf sogar St. Stephan an Höhe. 1952 wurde hier der erste Schnaps gebrannt. 2013 wurde die Brennerei abgerissen und wich modernen Wohnhäusern.
Foto: www.luftbild-bertram.de
Wusstet ihr, dass es in Ödenpullach einmal eine Raketenstation gab? Hier seht ihr den Beweis! Allerdings diente der imposante Aufbau lediglich für Filmaufnahmen: 1977 erschien "Das Ultimatum", ein amerikanisch-deutscher Thriller, in dem Burt Lancaster die Hauptrolle spielte. Dafür wurden in die Wiese an der Ödenpullacher Straße in Richtung Oberhaching drei große Löcher gegraben und auf etwa zehn mal zehn Metern eine Rollbahn für das Filmflugzeug geteert. Gegen Ende wurde das Gelände mit echten Panzern gestürmt. Heute ist davon nichts mehr zu sehen.
Heute haben wir für euch aus dem Luftbildarchiv Bertram diese wunderbare Aufnahme von St. Rita aus dem Jahr 1966 herausgesucht. Unglaublich, wie allein das Gebäude damals noch stand.
Foto: www.luftbild-bertram.de